Situation in Häusern der Kliniken Nordoberpfalz spitzt sich zu

 

21.12.2022

In den vergangenen Tagen hat sich die Situation in den Häusern der Kliniken Nordoberpfalz drastisch zugespitzt. Grund hierfür ist die hohe Anzahl der zu behandelnden Patienten bei einem zeitgleich hohen Krankenstand unter den Beschäftigten. Die KNO appelliert daher an alle Patientinnen und Patienten, bei weniger schwerwiegenden Erkrankungen primär die Hausärzte oder die KV-Bereitschaftspraxen und nur in wirklich dringlichen Notfällen die Notaufnahmen aufzusuchen.

Die Häuser der KNO befinden sich in einer Situation wie viele andere Kliniken deutschlandweit auch: denn die bundesweit hohe Infektionswelle in der Bevölkerung zeigt sich nicht nur in den Belegungszahlen, sondern auch beim Personal in den deutschen Krankenhäusern. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schätzt, dass die Krankheitsausfälle in diesem Bereich um rund 30 bis 40 Prozent höher als normalerweise um diese Jahreszeit liegen. „Auch wir bemerken einen anhaltenden und sich verstärkenden krankheitsbedingen Ausfall von Personal sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich. Dies verschärft den allgemeinen Personalmangel, der die KNO wie viele andere Kliniken in Bayern und Deutschland vor Herausforderungen stellt, zusätzlich“, so Vorstand Michael Hoffmann.

Dies führt zu Engpässen in verschiedenen Bereichen des Klinikverbunds, so dass geplante ambulante und stationäre Operationen derzeit abgesagt und verschoben werden müssen. Zudem müssen immer wieder bestimmte Bereiche oder ganze Kliniken von der Versorgung abgemeldet werden, da keine Kapazitäten zur Behandlung weiterer Patienten zur Verfügung stehen. Dies betrifft alle Akuthäuser der KNO, also das Klinikum Weiden sowie die Krankenhäuser Tirschenreuth und Kemnath. „Die aktuelle Lage bringt unsere Teams an den Rand der Leistungsfähigkeit. Daher appellieren wir an die Bevölkerung, die Notaufnahmen nur dann aufzusuchen, wenn es sich um absolute Notfälle handelt“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Dietl, Chefarzt der Allgemeinchirurgie und stellvertretender Ärztlicher Direktor am Klinikum Weiden.

Trotz der enorm angespannten Situation bleibt oberstes Ziel, eine hochwertige medizinische Versorgung für alle Patienten anbieten zu können, sowohl auf der Normal- als auch auf der Intensivstation. Auch die Versorgung von Notfällen, zum Beispiel nach Unfällen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen, sowie die Durchführung von Geburten sollen weiterhin gewährleistet bleiben. „Aber die mangelnden Betten und Personalausfälle schränken uns – wie viele andere Kliniken in der Region und auch in Deutschland – stark in den Versorgungsmöglichkeiten ein, so dass wir uns einer starken Überlastung in fast allen Bereichen gegenüber sehen, was auch zu längeren Wartezeiten der Patienten führen kann“, betont Prof. Dr. Karl-Heinz Dietl.

In den kommenden Tagen soll das Klinikum Weiden als Schwerpunktversorger weiterhin dauerhaft aufnahmebereit gehalten werden. Ein Notfallplan, der unter anderem verstärkt Abverlegungen in andere Kliniken außerhalb der KNO in Absprache mit der Integrierten Leitstelle vorsieht, wurde noch nicht eingeleitet, auch wenn bereits in Einzelfällen Verlegungen durchgeführt wurden, um die Versorgung der Patienten sicherstellen zu können. Ähnliche Maßnahmen wurden aber bereits von anderen Kliniken deutschlandweit umgesetzt.